Schnecken und die Kaffeepflanze

Sind Schnecken nicht eher Tiere, die man nicht so gerne im Garten haben möchte…Also was haben die Tiere mit unserem Lieblingsgetränk Kaffee zu tun?

Die Gemeinsamkeit hat etwas mit Kaffeerost zu tun. Kaffeerost ist eine gefährliche Pilzerkrankung der Pflanze. Bauern fürchten sich vor einem Befall, weil es sich epidemisch ausbreiten und zu kompletten Ernteausfällen führen kann. Einige Bauern erinnern sich an die 70er Jahre. Damals sprang der Pilz auf sämtliche Kaffeeplantagen über und breitete sich über Kolumbien nach Mittelamerika aus. Das verursachte verheerende wirtschaftliche Schäden, von
denen sich die Region nur allmählich erholte.

Schnecken als mögliche Heilsbringer für Bauern

Die aktuelle Studie „Insights from Excrement“ befasst sich mit dem Thema Kaffeerost und welche Mittel dagegen erfolgreich eingesetzt werden können. Vor allem in den letzten Jahren setzte der Pilz erneut den Bauern zu.

Ernteausfälle und sinkende Kaffeepreise führte einige in den Ruin. Die Ökologin und Autorin der Studie, Ivette Perfecto, hat nun Neuigkeiten zu verkünden. Die invasive Schneckenart namens Asian Trampsnail könnte sich als wahrer Segen für Kaffeebauern herausstellen. Eine Lieblingsspeise der Gastropoden scheint Kaffeerost zu sein. Die Ökologin setzte Schnecken auf den befallenen Pflanzen ab und die Schnecken fingen sofort an, die Pilzsporen aufzufressen. Das führte dazu, dass die einzelnen Pflanzen komplett von dem Schädling befreit wurden. Die Pflanzen selbst wurden dabei nicht gefressen, sondern erholten sich vollständig vom Befall.

Doch diese Erkenntnisse sind nicht neu. Schon 2016 befasste sich Professorin Perfecto und zwei andere Ökologen, Zachary Hajian-Forooshani und John Vandermeer mit dem Thema. In den Bergen Puerto Ricos fanden die Forscher dieselbe Schneckenart vor, aber im Gegensatz dazu fast keinen Kaffeerost an den Pflanzen. Schon damals stellten sie sich die Frage, ob das in einem Zusammenhang miteinander stehen könnte, die sie nun erforscht haben.

Die Ökologin warnt aber vor zu schnellem Handeln. Die Forschung steht noch am Anfang und es ist noch unklar, ob der Pilz nach der Ausscheidung durch die Schnecken wieder aktiv wird. Außerdem sollten Bauern erst einmal auf deren Einsatz verzichten. Die Schnecken sind selbst Schädlinge für andere Pflanzen und eine Überpopulation der Gastropoden kann sich zu einer anderen Epidemie entwickeln.

Inhaltsidee via NYTimes

Was ist an dem Kaffee aus Ost-Timor so besonders?

Ost-Timor – oder die „Demokratische Republik Timor Leste“, wie sie auch heißt – ist ein winziges Land, das für zwei Sachen bekannt ist: Es ist das erste Land, dass im 21. Jahrhundert seine Unabhängigkeit erlangte. Und es ist eines der Länder, die organischen (= biologisch nachhaltig angebauten) Kaffee anbauen, ernten und verkaufen. Leider ist es auch das 2 ärmste Land in Asien. Ost-Timor war lange unter portugiesischer Herrschaft und wurde später von Indonesien besetzt. Während dieser Zeit wurde das Land und vor allem die Leute stark ausgebeutet. Seit der Unabhängigkeit 2006, die teuer erkämpft wurde, versucht das kleine Land, sich zu erholen. Und dabei spielt Kaffee eine große Rolle.

Was ist aber so besonders an dem Kaffee aus Ost-Timor? Abgesehen von seiner nachhaltigen Anbauweise. Nun, zum ersten verzichten die Kaffeebauern auf jegliche Pestizide. Sie bauen den Kaffee so an, wie ihre Vorfahren es bereits gemacht haben. Das bedeutet auch, dass sie auf Dünger verzichten.

Teilweise wird Kaffee von Bäumen geerntet, die noch aus der Kolonialzeit stammen! Das ist in anderen Kaffee produzierenden Ländern kaum denkbar. Die Kaffeepflanzen wachsen häufig an Berghängen, die sehr steil sind. Es gibt keine klassischen Plantagen, die Pflanzen wachsen im Wald. Der Kaffee wird mit der Hand gepflückt, häufig von Kooperativen aufgekauft und weiterverarbeitet. In Timor wird Arabica Kaffee angebaut und in die Welt exportiert. Wobei der Anbau in Timor weniger als 1% des gesamten Weltexports ausmacht. Dennoch sind viele großen Kaffeemarken sehr an dem Kaffee interessiert.

Der Arabica Kaffee aus Timor soll einen sehr guten Geschmack mit einer leichten Schokoladennote haben. Und ich werde auf jeden Fall in den nächsten Tagen auf die Suche nach Kaffee aus Ost-Timor gehen. Nicht zuletzt, weil ich diese wirklich spannende Dokumentation von Al Jazeera über den Kaffee aus Ost-Timor gesehen habe:

Kopi Luwak – der teuerste Java Kaffee – ein spezielles Erlebnis

Es ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Doch wer ihn probiert hat, spricht vom absoluten Genuss. Der Kopi Luwak, auch Katzenkaffee genannt. Streng genommen vor allem von der Insel Sumatra in Indonesien, wird der Kaffee von einem Tier sagen wir mal – produziert.

said to be like no other. It has a rich, heavy flavor with hints of caramel and chocolate. Other terms used to describe it are earthy, aromatic, sweet and exotic. The body is almost syrupy and it is probably the smoothest coffee known to mankind. Funnelmill.com

Der Fleckenmusangs (Paradoxurus), der aussieht wie eine Kreuzung zwischen einer Katze und einer Manguste, isst die Kaffeekirschen. Dabei werden die Bohnen vom Verdauungssystem kaum angegriffen und reichern sie mit Enzymen an, die dann den ganz eigenen Geschmack ausbilden. Glück, dass die Tiere immer wieder an die selbe Stelle zum Geschäft machen kommen. Leider wird auch hier über die für die Natur gesunden Maße probiert, den Profit zu steigern, die dunklere Seite des Kopi Luwak.

Wie wir bei Yahoo gelesen haben, soll eine Tasse vom Kopi Luwak bis zu 90 US$ kosten oder ein Pound [453.59 Gramm] bis zu 1000 US$. Andere Quellen, wie die deutsche Wikipedia, sprechen von einem deutlich geringeren Preis.

Nun, ob der Preis gerechtfertigt ist, kann ich nicht sagen… Falls ich ihn mal testen sollte, werde ich ausführlich darüber berichten.