Wie Tassen und Farben den Geschmack von Kaffee formen

Eine entscheidende Rolle für den Geschmack von Kaffee hat, Surprise. das Gefäß und dessen Farbe spielen eine entscheidende Rolle.

Ein Geschmack, der unvergleichlich ist: sehr bitter, mild oder gar eine leichte Süße. Das ist die breite Vielfalt, die Kaffee bietet. Doch nicht nur die Bohnen haben einen einzigartigen Geschmack, sondern auch das Gefäß und dessen Farbe spielen eine entscheidende Rolle.


Mehrere Studien haben sich in den vergangenen Jahren mit dem Aroma von Kaffee beschäftigt. Die jeweiligen Untersuchungen fokussierten sich vor allem auf die Tassen, deren Form und Farbe und welche Auswirkungen sie auf das geschmackliche Muster des Getränkes haben. Dabei traten erstaunliche Ergebnisse zu Tage.

Was ist eigentlich wirklich in einer Tasse Kaffee?

Die Wired hat ein schönes Video herausgebracht, dass einmal analysiert, was sich eigentlich in so einer Tasse Kaffee so befindet. Also chemisch betrachtet.

Das Video ist zwar auf Englisch, aber dennoch ganz interessant. Viele von euch wissen sicher, dass einige Inhaltsstoffe des Kaffees in größeren Dosen gesundheitsschädigend sind. Aber wusstet ihr, dass Kaffee auch ein Pheromon von Kakerlaken beinhaltet? Diese benutzen es, um sich gegenseitig vor Gefahren zu warnen.

Also, was ist in so einer Tasse Kaffee eigentlich?

Natürlich ist der Großteil Wasser. 98 Prozent um genau zu sein. Nur 2 Prozent einer durchschnittlichen Tasse Kaffee bestehen aus etwas anderem als Wasser – aus Kaffee.

In diesen 2 Prozent finden sich aber, zumindest für mich als ehemaligen Chemie-Studenten, sehr spannende Stoffe. Zum Beispiel 2-Ethylphenol (das ist ein Alkohol), das ist das oben beschriebene Pheromon. Oder dann Dimethyl-Disulfid (das ist eine Schwefelverbindung), auch wenn es pur ziemlich stinkt, ist diese Schwefelverbindung für diesen Geruch des „frischen Kaffees“ verantwortlich!

Dann gäbe es da beispielsweise Acetylmethylcarbinol (auch wieder ein Alkohol), der für den leicht butterigen Geschmack verantwortlich ist. Das liegt wohl daran, dass diese Verbindung ein großer Bestandteil von Butter ist. Da wäre aber auch so etwas, das sich Trigonelline nennt. Diese Verbindung ist für den leicht erdigen Geschmack von Kaffee verantwortlich. Aber nicht nur das, es wehrt auch noch Karies verursachende Bakterien ab! Cooles Zeug also.

Aber kommen wir zu der Verbindung, die einfach DAS Argument für den Konsum einer Tasse Kaffee ist: 3,5-Dicaffeoylquinic Säure. Das klingt so, als würden da ein paar Buchstaben fehlen, aber diese Verbindung ist ein Fänger für freie Radikale im Gehirn. Im Kaffee sind also Antioxidantien enthalten, die die freien Radikale einfangen. Das ist gut, weil freie Radikale gerne mit allem reagieren, mit dem sie in Berührung kommen, was unser Körper nicht ganz so toll findet.

Und nicht zu vergessen: Koffein! Tatsächlich ist und bleibt Koffein ein alkaloides Toxin, ähnlich wie beispielsweise Nikotin oder Kokain. Nur dass die Auswirkungen nicht so schlimm sind. Im Gehirn blockiert Koffein die Rezeptoren für Adenosin. Das ist übrigens der Grund, warum wir „wacher“ werden, wenn wir Kaffee trinken.

Also, schaut euch das Video doch eben an, da steht dann alles noch mal schön bebildert drin:

Warum ist destilliertes Wasser nicht für Kaffee geeignet?

Als ich neulich durchs Netz auf der Suche nach neuen Kaffeerezepten war, bin ich über eine Frage gestolpert, die mich sehr verwunderte: Warum ist destilliertes Wasser nicht für Kaffee geeignet?

Einmal ganz davon abgesehen, dass selten destilliertes Wasser im Handel gekauft werden kann (meist ist es demineralisiert oder deionisiert), ist es für den Körper gar nicht gut, größere Mengen an destilliertem (demineralisiertem) Wasser zu trinken! Wasser in seinem natürlichen Zustand hat immer eine gewisse Menge an Mineralien und die möchte das Wasser auch haben. Ich erspare euch den hoch-chemisch-wissenschaftlichen Ansatz. Sagen wir es so: Wasser möchte eine gewisse Menge Mineralien haben. Hat es die nicht, versucht es diese zu bekommen. Egal woher.

Nun stellt euch euern Körper vor: Voll mit Vitaminen, Mineralien und allem Möglichen. Und da kommt jetzt dieses destillierte Wasser aus dem Kaffee daher und „will“ nur eines: Mineralien! Aber keine Sorge, das sind so wenige Mineralien, die ihr da verliert, da müsst ihr wirklich schon einige Liter destilliertes Wasser zu euch nehmen!

Nein, der eigentliche Grund dafür, dass destilliertes Wasser nicht für einen (guten) Kaffee geeignet ist, ist ein anderer: Auf Grund der mangelnden Mineralien (also winzig kleiner Schwebestoffe im Wasser), können die Kaffeearomen bei der Zubereitung nicht so gut vom Wasser aufgenommen werden. Die Geschmacksstoffe des Kaffees rutschen quasi durch das Wasser, wie auf einer Rutsche, anstatt sich an den kleinen Mineralien herausarbeiten zu können. Die Folge ist ein nicht gut schmeckender Kaffee.

Auf der anderen Seite ist es aber ebenso richtig, dass zu viele Mineralien ebenfalls nicht gut sind, wenn man einen guten Kaffee zubereiten möchte. Hier gibt es eine grobe Regel, die vielleicht für die Fortgeschrittenen hilfreich ist: 150 PPM (Parts per Million) an Mineralien sollten ungefähr im Wasser enthalten sein. Wenn ihr – was ich einmal vermute – kein Analysegerät für euer Wasser habt, dann nutzt doch einfach gefiltertes Wasser. Ich nutze dafür einen einfachen Brita Wasserfilter. Den gibt es schon relativ günstig und damit erhält man schon sehr gutes Wasser für den Kaffee.

Also: Kein destilliertes Wasser für den Kaffee nutzen. Und möglichst auch nicht zu mineralhaltiges Wasser nutzen. Versucht es mit einem Wasserfilter, dann sollte es auch besser schmecken.