Anleitung: Rösten zuhause mit dem Handröster

Handröster, Kaffeeröster

Der ein oder andere wird es über meine Social Meida Kanäle mitbekommen haben: Ich befinde mich zurzeit in einer Ausbildung zum Kaffeeröster. Tamas Fejer von der Kaffeeschmiede ist so nett sein Know How mit mir zu teilen. Und, das kann ich nach fast 8 Wochen rösten sagen: Es macht Spaß. Es gibt sehr viel zu lernen und wissen… aber es ist ja mein Lieblingsthema.

Neben der Arbeit mit einem großen Probat Röster steht auch viel Wissenswertes über Kaffee, Anbau und Anbauregionen, Bohnenunterschiede und Röstverfahren auf dem „Lehrplan“. Leider kann ich euch hier nicht im Detail alles aufschreiben, aber einige Inhalte möchte ich mit euch teilen.

Diese Woche haben wir einen Jamaica Blue Mountain Kaffee geröstet und zwar in einem Handröster aus Blech. Diesen kann man leider nicht auf Amazon kaufen, sondern muss sich auf Flohmärkten oder auf eBay mal danach umsehen.

Was braucht man zum Handrösten?

– Handröster
Brenngel
Rohe Bohnen
– Gerät zum Zeitmessen
– Starker Arm

Vorbereitung

Hier seht ihr den Handröster, mit dem wir gearbeitet haben. Er ist nicht besonders groß und ca. 20cm breit. Wir haben damit 100 Gramm Bohnen geröstet. Da geht sicher noch etwas mehr rein, das muss aber nicht.

Die rohen Bohnen gibt man in die kleine Rösttrommel und die darunter liegende Wanne füllt man bis knapp unter den Rand mit Brenngel. Das Gel muss ca. 12-13 Minuten lang brennen können.

Der Röstvorgang

Ist das Brenngel angezündet und bringt man die Rösttrommel in die dafür vorgesehene Position und fängt an zu drehen. Die ersten Minuten passiert nicht ganz so viel. Ich empfehle das Drehen in mittlerer Geschwindigkeit. Wichtig: Ab und an (alle 45 Sekunden) die Trommel vom Feuer nehmen und hin und her schütteln, damit die Bohnen nicht immer auf einer Stelle sind. Das ist sinnvoll, da das Feuer nicht überall stark genug ist.

Nach 5-7 Minuten wird es spannend. Dann fangen die Bohnen an zu knacken (First Crack). Danach sollte man wenn möglich mit einer kleinen Abdeckung die Hitze vermindern. Dann steigt auch die Drehgeschwindigkeit, sodass die Bohnen nicht mehr ganz so stark erhitzt werden. Auch hier ist das horizontale Schütteln wichtig und man sollte es sogar noch häufiger (alle 25 Sekunden) durchführen.

Wir haben ein Video in Slo-Mo gemacht, damit ihr einen Eindruck vom Röstvorgang bekommt

Am besten hat man ein Muster parat, wie die Bohnen farblich aussehen sollen. Wir haben Kaffee (nicht Espresso) geröstet und sind daher nach ca. 12 Minuten mit dem Röstvorgang fertig.

Kühlen der Bohnen

Nachdem die Röstung fertig ist müssen die Bohnen gekühlt werden. Das ist nicht immer einfach, da man zuhause meistens keine professionelle Lüftung hat. Am besten wäre ein großes Sieb, mit dem man von allen Seiten Luft an die Bohnen bringen kann. Leichtes Schütteln ist sicher auch gut. Hat man gar nichts zur Hand, so sollte man die Bohnen wenigstens ausbreiten und nicht auf einen Haufen schütten oder gar im Handröster lassen.

Informiert man sich online über das Rösten von Bohnen in den eigenen vier Wänden, so wird man auf allerhand interessante Inhalte stoßen. So kann man auch Bohnen im Ofen oder in der Pfanne zum gewünschten Röstgrad bringen. Das ist sicher auch gar nicht unvernünftig, da man es dabei nicht mit offenem Feuer zu tun hat. Wenn man aber Kaffeeliebhaber ist, würde ich die Investition von ca. 50 Euro bei eBay für einen Handröster empfehlen.

Die etwas neumodischere Variante, aber scheinbar auch mit großer Kundenzufriedenheit ist dieser Kaffeeröster von Dieckmann.

2 Gedanken zu „Anleitung: Rösten zuhause mit dem Handröster“

  1. Hallo, ich schaue immer gerne wieder in eurem Blog nach, was es neues gibt. Dem Artikel über das Rösten fand ich sehr interessant und bin mir sicher, dass dieser Kurs richtig Spaß macht. Viel Erfolg dabei!

    Ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass sp ein Röster aus Metall nur 50 Euro gekostet haben soll? Der sieht ja ziemlich antik und massiv aus… :-) Musstet ihr den nicht reinigen und herrichten?

    Viele Grüße Robert

    1. Hi Robert, vielen Dank für die Blumen :) Ja der Kurs ist super. Röstmeister oder Röster ist ja kein Ausbildungsberuf mehr in Deutschland. Jetzt versuche ich so nah viel möglich- und so es die Freizeit zulässt- das Handwerk zu lernen.
      Du hast natürlich recht. Das Ding in der Form ist aus der Kaiserzeit und wohl zu einem Preis von über 100 Euro zu haben. Andere Handröster kann man aber etwas günstiger ergattern. Dafür dir nun viel Glück! VG, Markus

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