Anlässlich des Beitrages zu dem „aufgeschobenen Kaffee“ hat mich ein alter Bekannter angesprochen und mir ein wenig von seinen Erfahrungen in Italien erzählt. Zum einen wies er mich darauf hin, dass es den Caffè Sospeso schon ewig in Neapel und Florenz gäbe – eine Tatsache, die auf der Webseite von Suspended Coffee nicht erwähnt wird. Aber er hat mich auch auf eine andere Kuriosität aus Italien hingewiesen.
Wer in Italien in einem der malerischen Cafés einen Espresso bestellt, kann dafür zwei unterschiedliche Preise bezahlen. Hierbei kommt es darauf an, ob man ihn im Stehen an der Bar trinkt, oder ob man ihn lieber sitzend an einem Tisch serviert bekommen möchte. Und die Unterschiede sind da teilweise relativ groß.
Der „Espresso al banco“ – so wird der am Tresen getrunkene Espresso bezeichnet – hat nämlich einen von der Kommune festgelegten Maximalpreis! In ganz Italien beträgt der Maximalpreis für einen Espresso an der Bar genau einen Euro. Schließlich trinken Italiener sehr viel Espresso und daher sollte es eine Möglichkeit geben, diesen auch günstig zu erhalten. Die Preise für den Espresso am Tisch („a tavola“) unterliegen keinem Maximalpreis und werden vom jeweiligen Café festgelegt. Hier kommt nämlich noch „coperto“ dazu – die Servicegebühr.
Wenn ihr bei einem Besuch in Italien also von den freundlichen Mitarbeitern im Café zu den Tischen hinüber komplimentiert werdet, wisst ihr nun, dass es nicht nur die Freundlichkeit ist. Aber einen Espresso im Urlaub kann man auch schon mal im Sitzen genießen.