Ost-Timor – oder die „Demokratische Republik Timor Leste“, wie sie auch heißt – ist ein winziges Land, das für zwei Sachen bekannt ist: Es ist das erste Land, dass im 21. Jahrhundert seine Unabhängigkeit erlangte. Und es ist eines der Länder, die organischen (= biologisch nachhaltig angebauten) Kaffee anbauen, ernten und verkaufen. Leider ist es auch das 2 ärmste Land in Asien. Ost-Timor war lange unter portugiesischer Herrschaft und wurde später von Indonesien besetzt. Während dieser Zeit wurde das Land und vor allem die Leute stark ausgebeutet. Seit der Unabhängigkeit 2006, die teuer erkämpft wurde, versucht das kleine Land, sich zu erholen. Und dabei spielt Kaffee eine große Rolle.
Was ist aber so besonders an dem Kaffee aus Ost-Timor? Abgesehen von seiner nachhaltigen Anbauweise. Nun, zum ersten verzichten die Kaffeebauern auf jegliche Pestizide. Sie bauen den Kaffee so an, wie ihre Vorfahren es bereits gemacht haben. Das bedeutet auch, dass sie auf Dünger verzichten.
Teilweise wird Kaffee von Bäumen geerntet, die noch aus der Kolonialzeit stammen! Das ist in anderen Kaffee produzierenden Ländern kaum denkbar. Die Kaffeepflanzen wachsen häufig an Berghängen, die sehr steil sind. Es gibt keine klassischen Plantagen, die Pflanzen wachsen im Wald. Der Kaffee wird mit der Hand gepflückt, häufig von Kooperativen aufgekauft und weiterverarbeitet. In Timor wird Arabica Kaffee angebaut und in die Welt exportiert. Wobei der Anbau in Timor weniger als 1% des gesamten Weltexports ausmacht. Dennoch sind viele großen Kaffeemarken sehr an dem Kaffee interessiert.
Der Arabica Kaffee aus Timor soll einen sehr guten Geschmack mit einer leichten Schokoladennote haben. Und ich werde auf jeden Fall in den nächsten Tagen auf die Suche nach Kaffee aus Ost-Timor gehen. Nicht zuletzt, weil ich diese wirklich spannende Dokumentation von Al Jazeera über den Kaffee aus Ost-Timor gesehen habe: